Suchtprävention und Gesundheitsförderung in Schulen
Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Schulen gehen von der Lebensrealität der Schüler*innen aus. In den Veranstaltungen setzten sich Jugendliche mit der Funktion und der Bedeutung von Substanzgebrauch auseinander, nehmen eigene Formen süchtigen Verhaltens und Handelns wahr und reflektieren sie.
Dabei geht es immer auch um die Übernahme von Verantwortung für das eigene Tun und um Handlungsalternativen. Fragen nach der eigenen Identität und Persönlichkeit, nach Anpassung und Abgrenzung, nach dem Ausprobieren von Freiheiten und Grenzen stehen im Mittelpunkt des Geschehens.
Seit vielen Jahren arbeitet die Fachstelle für Suchtprävention der Drogenberatung e.V. Bielefeld in Projekten mit verschiedenen Bielefelder Schulen zusammen.
Sie stellt interessierten Personen gerne auch Materialien zur Verfügung.
Bei Interesse nehmen Sie über nebenstehende Daten Kontakt zu uns auf
Natürlich bin ich stark
Die Fachstelle für Suchtvorbeugung koordiniert seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit der „theaterpädagogischen werkstatt osnabrück“ und dem Bielefelder Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz das Suchtpräventionsprojekt » natürlich bin ich stark«. Durch die großzügige Unterstützung der Sparkasse Bielefeld können seit vielen Jahren zahlreiche Bielefelder Schulen an der Durchführung des Präventionsprojektes teilnehmen. Das Präventionsprojekt ist für 7. und 8. Jahrgänge konzipiert.
Jugendfilmtage
Die Jugend-Film-Tage finden einmal im Jahr statt und werden von Fachstelle für Suchtvorbeugung in Zusammenarbeit mit der
- AIDS-Beratungsstelle im Gesundheitsamt Bielefeld
- AIDS-Hilfe Bielefeld e.V.
- AIDS-Prävention der Arbeiter Wohlfahrt Bielefeld sowie
- Pro Familia Bielefeld veranstaltet.
Zielgruppe sind Schüler*innen der 8. Klassen aus Bielefeld. Inhaltlich geht es bei den Veranstaltungen um die spielerische Auseinandersetzung mit den Themen Sexualität, Liebe, Freundschaft, HIV und Sucht. Die Schüler*innen können an den jeweiligen Ständen durch interaktive Methoden eine erste Auseinandersetzung mit den erwähnten Themenbereichen erleben.
Nachdem sie sich mit den einzelnen Themen vertraut gemacht haben, werden zwei themenbezogenen Spielfilme gezeigt. Anschließend können Inhalte der Veranstaltung mit den Lehrer*innen nachbereitet werden.
DROBS-Parcours
Unter dem Titel „DROBS-Parcours“ findet seit einigen Jahren ein Erlebnis-Parcours für Bielefelder Schüler*innen des 9. Jahrgangs statt. Auch bei diesem Präventionsangebot geht es um die spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht. Angeboten werden unterschiedliche thematische Stationen, an denen sich die Schüler*innen interaktiv zum Thema ausprobieren können.
Ziel des Parcours ist die Ermutigung der Schüler*innen, eine reflektierende Einstellung zu Sucht und Suchtmitteln anzustreben und einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln zu entwickeln.
Wenn Sie an Ihrer Schule einen „DROBS-Parcours“ anbieten möchten, nehmen Sie über nebenstehende Daten Kontakt zu uns auf
Suchtprävention und Gesundheitsförderung in der Schule
Suchtvorbeugung an Schulen kann nicht früh genug beginnen. Für Schüler*innen werden Workshops entwickelt, in denen der Konsum von Suchtmitteln, die Motive und die Alternativen zum Konsum thematisiert werden. Die Beschäftigung mit spezifischen Themen und Fragen ihrer Entwicklungsphase, kann den Weg zu einer eigenständigen Entwicklung der Schüler*innen positiv beeinflussen.
Im Vorfeld der Suchtgefährdung stellt die Fachstelle für Suchtvorbeugung nützliche Informationen für Multiplikator*innen in Schulen zur Verfügung. Die hier eingesetzten sog. „life skills“ (soziale und emotionale Kompetenzen) sollten bei Schüler*innen möglichst früh gefördert werden. Zur Vorbereitung bietet die Fachstelle Lehrkräften Infomaterial und weiterführende Gesprächen an. Veranstaltungen der Fachstelle für Suchtvorbeugung mit Schulklassen sind nur nach vorheriger Absprache möglich.
Konzept-Projektentwicklung
Der Konsum verschiedener legaler bzw. illegaler Substanzen gehört für einen Teil der Schüler*innen zum Alltag. Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen wünschen sich oftmals den professionellen Blick von außen. Wie sollte man mit auffälligen Schüler*innen umgehen? Was sind die Aufgaben der Schule, welche Methoden sind zum Kontaktaufbau zu den betroffenen Schüler*innen hilfreich? Bei diesen und weiteren Fragen unterstützt die Fachstelle für Suchtvorbeugung gerne mit ihren Fachkenntnissen und begleiten auf Wunsch bei der Überarbeitung und Erweiterung von Schulkonzepten. Die Fachstelle führt ebenso auch gezielte Weiterbildungen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen durch.
Schadstoffzigarette
Im Bereich der Rauchprävention arbeitet die Fachstelle für Suchtvorbeugung mit der »großen Schadstoffzigarette« (eine Modellzigarette, die eine Auswahl von 25 im Tabak enthaltenen Schadstoffen beinhaltet). Die Modellzigarette ist ein für Prophylaxefachkräfte entwickeltes Arbeitsmittel. Die jeweiligen Zusatzstoffe bzw. beim Brennprozess zum Einsatz kommenden Chemikalien können durch geschulte Lehrkräfte thematisiert werden.
Die Schadstoffzigarette ist sowohl als Unterrichtsmittel für Projektarbeit, für Gesundheits- und Aktionstage als auch für die Arbeit mit Elterngruppen geeignet.
Weitere Infos zur SchadstoffzigaretteMethodenkoffer Alkoholprävention
Der »Methodenkoffer Alkoholprävention« enthält erprobte Methoden zur Alkoholprävention. Anwender*innen erhalten zum Beispiel bei dem Einsatz einer Rauschbrille - mit Hilfe interaktiver Methoden - Anregungen, wie das Medium effektiv genutzt werden kann.
Der Methodenkoffer kann von Schulen, Hochschulen, Jugendzentren und anderen Institutionen nach Rücksprache bei der Fachstelle für Suchtprävention kostenfrei ausgeliehen werden. Im Vorfeld erfolgt eine Einweisung in die methodische Handhabung.
Der Methodenkoffer beinhaltet:
- Methodenhandbuch Alkoholprävention
- Rauschbrillen
- Präventionsfilm: Du fehlst!
- Materialien zu Suchtverläufen
- Das ultimative Alkohol-Quiz
Der Methodenkoffer wurde im Rahmen der Landeskampagne »Sucht hat immer eine Geschichte«, aus Mitteln des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW und von der Fachstelle für Suchtprävention der Drogenhilfe Köln, entwickelt.
Cannabiskoffer
Der Cannabiskoffer richtet sich an junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren mit dem Ziel, über die körperlichen und psychischen Auswirkungen des Cannabiskonsums zu informieren, rechtliche Folgen zu verdeutlichen und unter Umständen die eigene Haltung zu Cannabis kritisch in Frage zu stellen. Vor allem aber zielt er darauf ab, mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch mit Eltern und Erziehungsberechtigten erlebnisorientiert in Kontakt zu kommen. Die vorhandenen Methoden sollen aktive Diskussionen anregen, verschiedene Meinungsbilder wahrnehmen lassen, und Bedürfnisse und Befürchtungen in Einklang bringen. Dabei steht eine persönlichkeitsstärkende Aufklärung mit möglichen Alternativen zum Cannabiskonsum im Vordergrund.
Mit dem Koffer incl. Handbuch erhalten pädagogische Fachkräfte in Schulen und Jugendeinrichtungen - nach vorheriger Einführung - eine praktische Material- und Methodensammlung an die Hand, mit deren Hilfe sie selbst in ihren Einrichtungen Workshops durchführen können.
Weitere Infos zum CannabiskofferGlüxxbox
Das Glücksspiel kann Jugendliche und junge Erwachsene in den unterschiedlichsten Formen ansprechen und begeistern. Verschiedene Glücksspiele können aber auch eine Spielsucht begünstigen.
Die Glüxxbox ist ein Methodenkoffer, mit dem unterschiedliche Formen des Glücksspiels durch verschiedene Übungen und Gemeinschaftsspiele nahegebracht werden können.
Die Zielgruppen sind in erster Linie Multiplikator*innen (Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen sowie Schulpsycholog*innen). Die Fachstelle für Suchtvorbeugung möchte durch den Einsatz der Glüxxbox eine Sensibilisierung für diese Thematik erreichen.
Weitere Infos zur GlüxxboxNet-Piloten – ein medienpädagogisches Angebot für Schüler*innen
In den letzten Jahren ist das Thema „Medienabhängigkeit“ zunehmend in den öffentlichen Fokus gerückt. Seit der Klassifizierung der Medienabhängigkeit als Krankheit durch die WHO im Juni 2018 ist die Nachfrage nach entsprechenden Präventionsangeboten deutlich gestiegen.
Net-Piloten – ein durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickeltes und gefördertes Projekt – wird von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Drogenberatung e.V. Bielefeld für Schüler*innen ab der Jahrgangsstufe 8 angeboten. Auf der Basis eines „Peer Education“- Konzepts sollen Schüler*innen voneinander eine ausgewogene Mediennutzung lernen, die auch suchtpräventive Grundlagen einbezieht. Die Net-Piloten - vorrangig ältere Schüler*innen – dienen als Vorbilder und können Mitschüler*innen Anleitungen zur Regulation bei exzessiver Mediennutzung geben.
Das Projekt stellt sich den digitalen Herausforderungen mit einem modernen, jugendgerechten Konzept. Die professionelle und sachkundige Ausbildung der Net-Piloten ist zentraler Bestandteil des Projekts.
Inhalte und Ziele der interaktiven Workshops sind:
- Erweiterung der Kenntnisse über negative (gesundheitliche) Folgen exzessiver Computerspiel- und Internetnutzung
- Empowerment und Selbstwirksamkeitserfahrungen der Teilnehmenden
- Sensibilisierung für das Themenfeld Medien, Herstellung (eigener) medialer Kompetenz durch Einstellungsänderung und konkrete Handlungsschritte
- Einbindung von Eltern, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen
- Nachhaltige Etablierung im Schulalltag durch Peer-to-Peer-Ansatz
- Erwerb des Zertifikates der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Die Drogenberatung e.V. Bielefeld bietet Bielefelder Schulen diesen Workshop an. Bei Nachfragen oder Interesse an dem Angebot wenden Sie sich gerne an die nebenstehenden Ansprechpartner*innen
Weitere Infos zu Net-Piloten